EEG Maissau und „Energie-Helden“-Berg

Die Energiegemeinschaft Maissau besteht seit Anfang 2022 und zählt mittlerweile weit über 100 Teilnehmer:innen und über 800 Megawattstunden „getauschter“, erneuerbarer Energie. Während die Gemeinden Hohenwarth und Ravelsbach 2023 der EEG Maissau per Gemeinderatsbeschluss beigetreten sind, realisierte die Gemeinde Heldenberg mit lokalen Partnern im Juni 2024 ein umfangreiches, gemeindeinternes EEG-Projekt.

Mit nun drei beigetretenen Schmidatal-Gemeinden (Maissau, Hohenwarth und Ravelsbach) sowie zahlreichen „Waldviertelgemeinden“ zählt die KEB Maissau nun zu einer der größten und erfolgreichsten EEG-Strukturen niederösterreichweit. Die Gemeinde Ziersdorf plant gemeinsam mit der KEB Maissau eine „Kommunal-EEG“ für Gemeindegebäude, die im Falle einer erfolgreichen Probephase auch auf die Bürger:innen ausgerollt werden kann.

Die Gemeinde Heldenberg hat sich dafür entschieden, ein weiteres Vorbild- und Musterprojekt hinsichtlich erneuerbarer Energiegemeinschaften auf die Beine zu stellen: Im Rahmen des Klima- und Energiefonds-Programms „Energiegemeinschaften 2022“ konnte um Unterstützung für innovative Energiegemeinschaften, die als Leuchtturmprojekte umgesetzt werden und danach andere Initiatoren, Gemeinden und Regionen zur Nachahmung und zur konkreten Umsetzung anregen, angesucht werden. Es wurde ein allumfassendes Konzept erstellt, welches die Maßnahmenkombination technologischer Innovation (zur Bereitstellung von Strom und Wärme bzw. Kälte sowie sozialer, ökologischer und organisatorischer Innovation) und die Überdurchschnittlichkeit gegenüber herkömmlichen Entwicklungen im betroffenen Sektor aufzeigt, aufgesetzt:

  • Energieerzeugung mittels unterschiedliche, innovativer Erzeugungstechnologien (z.B. PV-Dachanlagen, Freiflächen-PV, Fassaden-PV, Parkplatzüberdachung mittels PV, Böschungsflächen-PV, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, etc.)
  • Sektorkopplung in Kombination mit lokalen E-Carsharing-Modell, Speichertechnologien, E-Lademodellen und Energiemanagement
  • Integrierung verschiedenster Speichertechnologien wie z.B. E-Auto-Batterien (nach technischer und rechtlicher Machbarkeit in Einklang mit möglichem Carsharing-Konzept) und Container-Speicherung (regionale Entwickler sind vorhanden und haben bereits Praxiserfahrung)
  • Verknüpfung der EEG mit lokalen Feuerwehren und dem Roten Kreuz zwecks Versorgungssicherheit (Themenbereich „Blackout und Notstromversorgung“)
  • „Top-down-Energiemanagement“ zur Optimierung von Energieflüssen und Abstimmung von Leistungen (Bedarf, Produktion, Speicherung, Verteilung)
  • Community-Building für alle Gemeindegruppierungen (Vereine, Betriebe, Haushalte, Institutionen, …) mittels Energieberatungen, innerbetriebliche Partnerschaften, aktive Integrierung der Hausvertrauenspersonen bei Wohnhausanlagen, etc.
  • Fokus auf sozialgemeinschaftliche Aspekte
  • U.v.m.

Ausblick und Verbrauchsreporte

Die KEB Maissau soll gemeinsam mit den drei Schmidataler Mitgliedsgemeinden weiter wachsen. Gemeinsam mit den Gemeinden und der KEB werden ab August für Privatpersonen Infoveranstaltungen und Infotermine auf den jeweiligen Gemeindeämtern angeboten.

Bei der EEG HELDENberg wurde bereits der erste Verbrauchsreport gezogen und es ist ein stark positiver Trend erkennbar. Im Monat Juni 2024 konnte rund 32% des Strombedarfs aus der EEG gedeckt werden, was einer ungefähren Energiekosteneinsparung von € 530,- entspricht. Mit diesen Ergebnissen bietet es sich an, eher früher als später die EEG auf die Heldenberger Bürger:innen auszurollen, um noch mehr Eigendeckung innerhalb der EEG erreichen zu können! Auch hier soll ein umfangreiches Informationsprogramm gestaltet werden!