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Blackout-sicheres Schmidatal

Die sechs Gemeinden der Klima- und Energiemodellregion Schmidatal-Manhartsberg rüsten sich für einen längeren Stromausfall. Photovoltaikanlagen in Kombination mit einem Stromspeicher oder Notstromaggregate stellen im Fall eines Blackouts eine Notversorgung im Inselbetrieb sicher.

Was wäre, wenn der Strom plötzlich für ein/zwei Tage oder gar für ein/zwei Wochen ausfällt? Was funktioniert im Haus ohne Strom? Welche Leistung ist für eine Notversorgung notwendig? Viele Fragen beschäftigen die Bürger:innen, Gemeinden und Betriebe im Schmidatal hinsichtlich eines eventuellen Blackout-Ereignisses!

Das Stromversorgungssystem in Österreich ist eines der sichersten und zuverlässigsten Netze weltweit. Trotzdem kann ein Stromausfall (aufgrund von zunehmender Cyber-Kriminalität und im häufig auftretender Extremwetterereignissen) nicht ausgeschlossen werden. Daher wird die KEM Schmidatal-Manhartsberg gemeinsam mit den Gemeindeverantwortlichen, regionalen Dienstleistern und EVU’s in einem 3-Stufen-Plan ein Vorsorge-Modell für die gesamte KEM-Region entwerfen, um für ein großflächiges Strom-Blackout gewappnet zu sein! Denn: im Ernstfall können nur gut vorbereitete Städte und Regionen innerhalb kurzer Reaktionszeit ein funktionierendes Notversorgungssystem aufzubauen!

Die Stufe 1 stellt die Prävention – die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema – dar. In den insgesamt 6 KEM-Gemeinden sollen Informationsvorträge für die Bevölkerung geplant und abgehalten werden! In Stufe 2 werden technische Lösungen entwickelt. Die Stufe 3 beinhaltet weitreichendere Projekte zur Blackout-Vorsorge.

„Jedes Krisenszenario lässt sich besser bewältigen, wenn der eigene Haushalt entsprechend vorbereitet ist. Eine gute Vorbereitung in den eigenen vier Wänden beginnt am besten jetzt, wenn alles funktioniert, und nicht erst dann, wenn bereits der Strom weg ist. Überlegungen in „Friedenszeiten“ machen im Ernstfall den Unterschied aus.“ (Zitat von der Homepage des NÖ Zivilschutzverband)

Wichtig: Herkömmliche Photovoltaik-Anlagen funktionieren nicht ohne Netzanschluss! Das bedeutet, dass sich bei einem Stromausfall der Wechselrichter automatisch abschaltet und der erzeugte Strom der PV-Anlage nicht mehr genutzt werden kann. Es gibt aber eine Möglichkeit, um eine Photovoltaik-Anlage als Blackout-Vorsorge zu nutzen – nämlich bei Einrichtung einer Insellösung inklusive Stromspeicher! Hier läuft die PV-Anlage völlig unabhängig vom Netz und kann die Weiterversorgung mit Strom auch bei einem Stromausfall gewährleisten. Das funktioniert so:

  • Ein Wechselrichter mit Notstromfunktion koppelt sich bei einem Stromausfall vom Netz ab und schaltet auf „Inselbetrieb“ um. Dadurch ist die Photovoltaikanlage wieder in der Lage, eigenständig Energie zu erzeugen.
  • Während eines Stromausfalls kann allerdings kein Ausgleich über das Netz stattfinden. Überschüssige Energie kann also nicht eingespeist werden. Daher wird ein Stromspeicher benötigt, der diesen Ausgleich schaffen kann.

Die Marktgemeinde Ravelsbach beschäftigt sich bereits seit letztem Jahr intensiv mit der Schaffung und Entwicklung von kommunalen „Notfallresilienz-Systemen“ (gemeinsame Umsetzung von erneuerbarer Stromerzeugung + Stromspeicherung + Notfallresilienz-Management in der Gemeinde). Eine Vorsorge- und Handlungsempfehlung wurde für die Bürger:innen entworfen. In der Marktgemeinden Sitzendorf und der Stadtgemeinde Maissau sind ebenfalls schon Notfallresilienz-Systeme eingerichtet worden. Ziel ist es nun, die verbleibenden Gemeinden (Ziersdorf, Heldenberg und Hohenwarth-Mühlbach) ebenfalls „Blackout-sicher“ zu machen und die Bevölkerung hinsichtlich des Ernstfalls optimal zu informieren und sensibilisieren!